Vielleicht habe ich Herrn Schuhbeck immer Unrecht getan. Es ist nämlich so, dass der Niedergang der Esskultur nirgends deutlicher zu Tage tritt als bei der Meerrettich-Sauce. Diese unsäglichen Gläschen, die mit »Sahnemeerrettich« beschriftet sind, und von denen deutsche Hausfrauen behaupten, die seien »ganz okay«, bezeugen: So tief war das Niveau noch nie! Und besagter Herr Schuhbeck hat in vielen seiner Rezepte als Zutat besagten Sahnemeerrettich stehen und ich denke immer: Ach, Alfons, was tust du da? Aber vielleicht – wie gesagt, vielleicht – meint er gar nicht diese Gläschen. Seit ich den Sahnemeerrettich selbst mache, verstehe ich ihn besser und gebe ihm manchmal auch recht. Das Rezept könnte man bei Herrn Grün nachlesen, aber es passt durchaus auch noch in diesen Absatz. 50g frisch geriebenen Meerrettich mit 50g Sahne, einem halben Teelöffel Salz, 1 Teelöffel Zucker und 3 Esslöffel Weißwein-Essig in einem hohen Gefäß mit dem Pürierstab mixen. Fertig.
Küchentagebuch, Samstag 23. Oktober 2021
- Bayerisches Eisbein (Schuhbecks Kulinarische Geschichten)
- Rahmwirsing (auch da)
- Meerrettichsauce (auch da)
- Salzkartoffeln (gedämpft)