Linsen, Kardamom, Pfannkuchen

Janus-Wörter. Das sind Wörter, die auch ihr eigenes Gegenteil bedeuten können. Bei Teekesselchen (Wörter, die zwei oder mehr unterschiedliche Bedeutungen haben), ist der Nutzen schon fraglich, aber wenigstens ist ein lustiges Kinderspiel daraus entstanden. Bei Janus-Wörtern verstehe ich den Sinn allerdings überhaupt nicht. Wem nützt das? Im Duolingo-Spanisch-Kurs gibt es zum Beispiel den schönen Satz »Usted puede cubrir el coche.« – Sie können das Auto abdecken. Ich weiß bis heute nicht, ob cubrir abdecken bedeutet oder abdecken. Man kann ja etwas abdecken, wenn man den Deckel entfernt, oder etwas abdecken, indem man den Deckel drauf legt. Bei dem Beispielsatz denke ich immer an eine Autovermietung in – sagen wir – Valencia. Und bei der Abholung des Autos könnte der Vermieter freundlich erlauben, dass man das unter einer Plane versteckte Auto jetzt abdecken und losfahren könne. Oder bei der Rückgabe, da könnte er mürrisch fordern, dass man das Auto gefälligst noch abdecken solle. Ich weiß es wie gesagt nicht. Ich muss da wohl einfach mal hinfahren, ein Auto mieten und gucken, was passiert. Aber Vorsicht, auch in Spanien macht es schon einen Unterschied, ob man mit dem Auto einen Fußgänger umfährt oder umfährt. Oder wie Robert Gernhardt dichtet: „Ein Männlein steht im Walde / ganz still und stumm, / wenn ich es nicht umfahre, / dann fahre ich es um.“

Küchentagebuch, Mittwoch 15. Dezember 2021

  • Kardamomlinsen (ein Rezept von lamiacucina, die Restenverwertung) mit
  • Ricotta-Kräuter-Crespelle (ebda.)
  • Pfannkuchen mit einer Selektion von Brombeer-, Heidelbeer- und Blutorangen-Marmelade oder Quittengelee
Und das ganze süße Zeug hat’s nicht aufs Bild geschafft; schüchtern?

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