Ich war erst einmal in Brasilien und kann mich nicht an ein einziges Frühstück erinnern. Na ja, wenn das Frühstück „café da manhã“ (Morgenkaffee) heißt, wird’s wohl auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Allerdings ist Name ja Schall und Rauch, und man hat ja ein Internet und kann ja mal nachschauen, ob die tatsächlich nur Kaffee trinken. Antwort: im wesentlichen ja. In einem Artikel auf yourtripagent.com hat mich dann aber folgendes verwirrt: „Obwohl Brasilianer im Allgemeinen eine Mahlzeit nicht als wichtiger einstufen als die andere, ist das Frühstück eiliger und einfacher als das Mittagessen, das viel geselliger, vielfältiger und für etwa eine Stunde langweilig ist„. Das bringt mich zur Frage, wie langweilig ist, also wie lange ist die Weile, die wir fürs Essen aufwenden, in der Pandemie geworden? Hat das Einfluss auf die Esskultur? Wurden zuhause mehr oder weniger Tiere gegessen, mehr oder weniger Wein getrunken? Es wird noch viel zu erforschen geben, wenn das Virus sich endlich verkrümelt hat und die Wissenschaftler keine Inzidenzen mehr berechnen müssen. (In Portugal heißt das Frühstück immerhin schon mal pequeno-almoço, das kleine Mittagessen oder – auf französisch – petit dejeuner.)
Küchentagebuch, Mittwoch 19. Januar 2022
- Risotto (fast) milanese (zu kalt um Markknochen kaufen zu gehen )
- Karamellisierter Fenchel mit Ziegenquark (von Ottolenghi, Rezept z.B. Bei Petra, Ziegenkäse mit Joghurt gemischt schmeckt auch)
- Buttermilch-Mousse mit Blutorangen (bei Fool for Food)