KW 20-22

Ich für meinen Teil habe jetzt erst mal meine Pflicht und Schuldigkeit getan. Ich habe die Welt ein bisschen besser gemacht. Das ist nicht einfach und doch gerade im Moment soo wichtig. Und wenn ihr jetzt aufzählt: Schwere Waffen für die Ukraine gespendet? Im Garten ein Insektenhotel gebaut? Ein tröstendes Wort für die FDP gefunden? Einmal mit dem Bus anstatt mit dem Auto gefahren? Die Heuchler von der Tafel zurechtgewiesen? Nein, nein, nein , nein und nein. Ich habe endlich das elendige Problem der unterdrückten Frauen aus der Welt geschafft! Gerade habe ich eine Email von Duolingo erhalten, in der man mir überschwänglich für die Bitte dankt, als Übersetzung für „the architekt“ außer „l’architetto“ auch „l’architetta“ zuzulassen, sie hätten das jetzt geändert! Und damit können in Zukunft tausende ragazze ihren Traum vom Architekturstudium vielleicht nicht gleich verwirklichen, aber doch voller Zuversicht weiterträumen. Keine Ovationen bitte, ich habe das gern getan. Auch wenn ich nicht so recht verstehe, warum eine Frau Häuser bauen wollen soll, anstatt die Toilette zu reinigen oder – gerade in Italien – Nudelteig zu kneten und Ragout zu schmoren, aber bitte: Die Zeiten ändern sich halt.

Und nun zum Wochenbericht. Obwohl es am Sonntag (nein, ich fang diesmal nicht mit Montag an!) schon mit Pasta Primavera ein Gemüse-Reste-Essen gab, waren dann da noch Drillinge, Tomaten, grüner Spargel und Karotten im Vorrat. Am Montag also Ofenkartoffeln mit Spargel, Tomaten und Ziegenkäse (gaumenfreundin.de, auch erhältlich aus der Pfanne), Möhren aus dem Ofen (kochen-mit-spass.de) und Reste vom Rinderfilet. Für Dienstag waren dann leider keine Reste mehr übrig. Aber seit letzter Woche darf ich ohnehin beim Spargelkauf nicht mehr das Äußere der Spargel-Fachverkäuferin beurteilen und soll lieber auf die Qualität der Spargelstangen achten. Oh Mann! Also auf zum brummig-bärbeißigen Spargel-Fachverkäufer auf dem Dienstagsmarkt. Wieder mit Kartoffeln, Heideschinken und Sauce Béarnaise. Diesmal mit Nudeln: Linguine mit Spargel und Lachs (mankannsessen.de).

Am Mittwoch war ich in der großen Stadt. Na ja. Doch, schon groß, aber nicht ganz groß. Auf jeden Fall kann es dort im Gegensatz zu hier auf dem Dorf (Na ja. Doch, schon Dorf, aber nicht ganz klein) passieren, dass man über ein Schild „frische Entenleber“ stolpert. Und wenn dann direkt gegenüber ein schöner Mangold rumliegt, hat man ja gar keine Wahl: Mangoldfröschle mit Entenleber. Am Donnerstag mussten es mal wieder die Kardamom-Linsen mit Ricotta-Kräuter-Crespelle (lamiacucina) sein. Und als Bonus gabs für jeden noch einen Happs Salsiccia vom selben Stand wie die Entenleber. Ich weiß nicht, wie der Goldpreis gerade steht, aber sicher billiger als die Wurst.

Freitag ging die Welt unter, weshalb ich nur schnell zum Metzger ging, um Hackfleisch zu kaufen und dann auf das Ende zu warten. Das Ende kam nicht, nicht mal angedeutet. Das Hack war aber nun mal im Haus: Kleine Hackbällchen in Teriyaki-Sauce (aus einem der letzten Newsletter von lecker.de) mit Reis und Rucola-Tomaten-Salat. Und weil auch am Samstag die Welt nicht unterging (kann man sich eigentlich auf gar nichts mehr verlassen?), musste ich, da ich ja nichts mehr vorbereitet hatte, improvisieren: Tofu musste weg und Mangold lag auch noch rum: Sticky Sesam Tofu , Mangold-Tomaten-Gemüse mit Reis und Salat. (Ich glaube, Frau T. Ist nur aufgefallen, dass der Tofu abläuft, weil sie den – als erklärte Tofu-Gegnerin – ganz gern mag.) Und für Sonntag war Pizza vorgesehen. Dazu gibt es natürlich einen Salat, der nicht mehr allzu lange durchhalten wird. Da kann man also gar nicht mehr umdisponieren.