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Meine Frau hat mich in die Stadt geschickt, um Hosen zu kaufen. Und das obwohl ich eine Hose habe! Und wohl wissend, dass das spätestens bei der zweiten Anprobe unweigerlich abwechselnd zu verzweifelten Heulkrämpfen oder wütenden Tobsuchtsanfällen führt. Üblicherweise endet es damit, dass ich weinend aus der Anprobe-Kabine renne und von irgendwelchen Kleiderständern irgend etwas Hosenähnliches herunterreiße, das mir weder passt noch gefällt, und das Bündel – zusammen mit der Kreditkarte – über den nächsten Verkaufstresen werfe und laut schluchzend darauf warte, dass das Gerümpel in mein Eigentum übergeht: Mission accomplished!

Gut, es hat auch Vorteile, wenn man zwei Hosen hat. Zum Beispiel wenn eine in der Waschmaschine ist. Andererseits wäre die Welt vielleicht besser dran, wenn mehr Leute einfach im Bett blieben, wenn ihre Hose gewaschen wird. Sie hätten dann zum Beispiel Gelegenheit, noch mal zu überdenken, ob es wirklich eine gute Idee ist, die Zulassung für Glyphosat nochmal für ein paar Jahre zu verlängern.

Oder wenn man, wenn man schon mal in der Stadt ist, einen Markttag aussucht. Dann besteht nämlich die Möglichkeit, dass der Blick unerwartet auf ein Hinweisschild „Heute frische Entenleber“ fällt. Und dann sollte man sofort zugreifen und eventuell am Nachbarstand noch eine Mangoldstaude kaufen. Dann kann man nämlich, wenn man mit seiner viel zu engen, potthässlichen Hose nach Hause kommt, „Mangoldfröschle“ machen – und alle Pein ist plötzlich vergessen. Es handelt sich dabei um eine göttliche, in Mangoldblätter gewickelte Farce aus Zwiebeln, Speck, Pfannkuchen und Entenleber, die mit einer Sahne-Zitronen-Sauce serviert wird. Das Rezept steht hier.

Mangold-Fröschle

Da ich am Hochbeet bei der Mangold-Ernte feststellen musste, dass der noch lange nicht zu Ende geht, fiel mir ein, dass da immer noch ein Merker im Simple-Buch von Ottolenghi steckt: Tomaten, Mangold und Spinat mit gerösteten Mandeln; gab´s das dann gleich einen Tag später (Tu es heute in den Bräter und verschieb es nicht auf später, oder so ähnlich).

Ottolenghi Mangold und Zeug

Die Chronistenpflicht erfordert zumindest eine Erwähnung – eine Empfehlung würde ich aber nicht geben. Das kann natürlich an meinen Kochkünsten liegen, denn der Gut-Esser-Blog war begeistert.