Mein Nachbar hat eine tropfende Dachtraufe. Direkt über meinen Tomaten. Die wiederum mögen kein Wasser von oben. Also habe ich eine Tomatenpflanze entfernt und durch eine Tonne ersetzt, in die das Wasser jetzt tropfen darf. Klasse Idee. Damit ist der Schaden behoben und das Gießwasser landet direkt neben den Tomaten. Hochgenial.
Aber: wenn es regnet, brauche ich kein Gießwasser. Wenn es nicht regnet, müsste ich gießen, aber der Tropf-Nachschub bleibt aus. Konstatiere: das System funktioniert wahrscheinlich in einem durchschnittlichen Sommer. Und dieser Sommer scheint – wenn ich die Regentonne beobachte – nicht sehr durchschnittlich zu sein. So geht Meteorologie.
Dabei fällt mir ein, dass ich ein Küchentagebuch führen wollte.
Gestern gab es
- Hühnerschlegel mit Öl und Pimenton de la vera mariniert und gegrillt (frei nach 1x umrühren bitte)
- Rigatoni mit einer Sauce aus Zucchinistreifen, Chili, Kräutern und Ziegenfrischkäse
- Sahnewaffeln nach Petterson und Findus mit roter Grütze
Warum ?
- Das Suppenhuhn für die Hühnerbrühe war riesig und nicht billig; Hühnerfrikassee wollte ich nicht schon wieder machen. Irgendwo hab ich gelesen, dass man ein gutes Suppenhuhn, wenn es nicht zu Tode gekocht wurde, noch sehr gut grillen könnte und in der Lüneburger Gewürzmanufaktur hatte ich (das scharfe) Pimenton de la vera erstanden. Fazit: Kann man tatsächlich machen, das rauchige Pimenton sorgt für den Geschmack und das Fleisch war erstaunlich zart.
- Ich musste – in strömenden Regen – Zucchini ernten und eingedenk des Ratschlags von Anna Sgroi (“das Innere nicht verwenden”- s. Cucina Calda), gab’s nur die Haut mit dem Sparschäler abgeschabt und aufgepeppt mit einer Chilischote und Ziegenfrischkäse und Nudelkochwasser. War lecker, hätte aber ohne Zucchini wahrscheinlich auch gut geschmeckt. Gott sei Dank hat mir meine Mutter gestern das Familienrezept für eingelegte süß-saure Zucchini geschickt, weil: die Ernte wird so schnell nicht enden.
- In die Sahnewaffeln kommt Kardamom (suche ich schon ewig, auch in Lüneburg erstanden), die tiefgekühlten Beeren für die Grütze mussten der Hühnerbrühe Platz machen und das neue Waffeleisen sollte nicht gleich wieder einrosten. Die Waffeln schmecken übrigens wirklich interessant.