Spaghetti, Chili, Schweinebauch

Ich mag keine Schlangen. Also Menschen-Schlangen. Schon das Anstellen. Man fragt ja nicht umsonst: wie stellst du dich denn an? Und das war schon vor Corona so. Hier im Norden ist es sogar noch schlimmer, weil die Menschen – meiner Beobachtung nach – ihre Nachbarschaftsschwätzchen weitgehend ohne Rücksicht auf die Länge etwaiger Warteschlangen abhalten: ein Gespräch ist vorbei, wenn es vorbei ist, basta. Nun gibt es auf dem Markt im Nachbarort zwei Stände, die ich lange zeit ignorierte, weil immer viele Menschen anstanden. Und es hat sich leider im Laufe der Zeit herausgestellt, dass beide hervorragende Produkte anbieten. Man könnte fast meinen, das eine hätte mit dem anderen was zu tun. Heute morgen ist mir auf dem Markt hier im Ort aufgefallen, dass bei dem Griechen schon seit Jahren auffällig viele Leute anstehen. Ich hab’s nicht geschafft, mich einzureihen – was bitte soll ein Grieche schon tolles anbieten? Aber es beginnt schon ein wenig an mir zu nagen: verpass ich da vielleicht was? Weinblätter? Oliven? Feta? Vielleicht werde ich es nie herausfinden.

Küchentagebuch, Samstag 27. November 2021

  • Gelackter Schweinebauch auf Chili-Spaghetti (ein schneller Teller – wie hier im April)
  • Rotkohlsalat mir Grapefruit und Ziegenkäse
Insgesamt: Toll

2 Gedanken zu „Spaghetti, Chili, Schweinebauch“

  1. Ich fahre ja immer noch Auto (Verbrenner sogar). Früher bin ich immer „gerast“, hab geflucht und andere beschimpft. Heute genieße ich meine „Altersreife“. Ich fahre, ich störe andere, ich freu mich. Im Auto ist es schön. Es ist warm (zumindest bald), man kann den Radiosender wählen, man kann rauchen. Aber Tempo 30 ist halt schon sehrsehr langsam, egal wo.
    Fahren tu ich meistens (eigentlich ausschließlich) auf den Markt. (Obwohl der natürlich in der Großstadt auch öffentlich…)
    Hier jetzt stehe ich in der Schlange. Mehr noch: ich stehe in der Schlange mit Laberern, mit Selbstdarstellern. Mit Anderen.
    Nicht genug: Die nehmen mir auch noch den Parkplatz weg. Statt wie üblich die Supermarkt-Plätze zu übervölkern, parken die jetzt einfach da, wo ich normalerweise parke. Kaufen die Dinge, die ich normalerweise kaufe…
    Aber heute war es schon besser, die größte Schlange war verschwunden.
    Der Stand des Landmetzgers war nicht belegt. Logisch, die kommen ja aus dem Kreis Rottal-Inn.

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    • In der Stadt sind die Schlangen wahrscheinlich auch nicht länger als hier. Dort gibt es zwar mehr Leute, aber hier brauchen sie länger. Schwätzchen gibt es selten in der Schlange unter den wartenden, sondern nur vorne – das macht das Warten etwas leichter

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