Da ich im und vom Fernsehen gelernt habe, dass man das Publikum nur unterhält, wenn man das Niveau unten hält, erst mal zur Auflockerung ein paar Wahnsinnsknüller: Treffen sich zwei Jäger⋯ Na? Lachtränen schon weggewischt? Weiter geht’s: »Lass uns ein Fernglas kaufen« »Und dann?« »Dann sehen wir weiter« – Knaller, oder? Oder hier: »Habe mir neulich ein Dach gekauft – ging aufs Haus« oder »Habe einem Hipster ins Bein geschossen. Jetzt hopster« oder »Ich bin heute aus dem Töpferkurs geflogen. Habe mich wohl im Ton vergriffen«. Was? Ihr lest immer noch? Dann kommt jetzt der Knüller aller Knüller: »Deine Zähne sind wie Gelsenkirchen und Duisburg.« – »Hä?« – »Da ist noch Essen dazwischen.« Tja, es gibt Zeiten, in denen man für all diese merkwürdigen Webseiten dankbar ist, hier zum Beispiel die Kategorie Wortwitze auf schlechtewitze.com – die Kategorie Putin-Witze habe ich mir aber erstmal geschenkt.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, für das Küchentagebuch zumindest Stichworte zu notieren, steh ich schon wieder ohne alles da. Das Vornehmen war halt vorher und jetzt ist nachher. Blöd gelaufen, aber ich werde das wirklich ändern. Wirklich! Immerhin weiß ich noch, dass es gestern Falafel gab und davor Gelackter Schweinebauch auf Chili-Spaghetti und davor – ähem. Genau! Risotto mit karamellisiertem Fenchel. Mein Gedächtnis ist gut, oder? Davor haben wir Schweinebraten aufgetaut. Dazu habe ich gedämpfte Speckknödel gemacht, weil vom Sohnemann altes Weißbrot rumlag. Die Knödel waren dann ein bisschen viel, und eine Lauchstange musste weg, also gab es angebratene Knödel mit Pilz-Lauch-Sahne-Sauce. Der Lauch war auch ein Rest, also muss es vorher was mit Lauch gegeben haben. Aber was? Wahrscheinlich Pfannkuchen mit Lauchgemüse. Und in die Kategorie Da-liegt-doch-noch-xx-im-Keller fällt auch die Rotkohlpfanne – diesmal aber mit Polenta-Schnitten nach einem etwas aufwändigeren, aber lohnenswerten Rezept von kochfrosch.
Einmal gab es ein Ottolenghi-Wochenende mit einmal Gersteneintopf mit geröstetem Kohlrabi (hier auf youtube) und einmal Sellerie mit Sellerie (oder andersrum, auf jeden Fall war beides lecker). Dann habe ich ein Feldsalat-Pesto ausprobiert, und was soll ich sagen? Ein Feldsalat ist halt nicht der Bringer im Geschmacksuniversum, aber schön grün ist er schon. Und dann gab es mal wieder Ravioli, weil irgendwas übrig war (Eier? Ricotta? Ich weiß es nicht mehr.) Insgesamt ist mir in Erinnerung, dass die Frage, was es zu essen gibt, praktisch jeden Tag zumindest schwierig war. Vielleicht liegt das an der Jahreszeit: Ich hab das Wintergemüse satt und das Frühlingsgemüse… Na ja. Auf alle Fälle war es eine sehr gute Idee, mal wieder einen Milchreis zu kochen und einen Ochsenmaulsalat zu essen. Gut, den ich habe ich nicht selbst gemacht, wo bitte hätte ich denn auch ein Ochsenmaul kaufen sollen? Aber ich ich habe mich trotzdem sehr gefreut, einen guten alten Bekannten so weit hier oben im Norden zu treffen.
Ich bin (kulinarisch) nicht begeistert vom aber ganz zufrieden mit dem März, aber dass ich kein einziges Mal Erbsen gekocht habe, muss ich mir schon vorwerfen lassen. Das wäre bei all dieser Kriegs- und Militär-Besoffenheit, die im Moment um sich greift, schon sehr wichtig: Give peas a chance!